Tuxer Haute Route 

Vom Brenner-Pass ins Zillertal 

 

Die sehr schöne viertägige Skihochtour beginnt in Navis bei Matrei am Brennerpass. Die Route verläuft über die Lizumer Hütte und den Rastkogel hinüber ins Zillertal und endet in Kaltenbach in der Nähe von Mayrhofen. Wir sind in Stuttgart mittags losgefahren und am Spätnachmittag mit den Tourenski die 340 Höhenmeter von Navis zu Naviser Hütte aufgestiegen. Die Naviser Hütte (1780m) ist erst kürzlich neu gebaut worden und bietet als moderne Berghütte den idealen Start für diese Skidurchquerung. Am zweiten Tag startet man von der Naviser Hütte und steigt über schöne verschneite Grashänge hinauf zum Kreuzjöchl (2536m), wo man nach etwa zweieinhalb Stunden am Gipfelkreuz ankommt. Man hat dann von dort eine schöne Abfahrt nach links hinunter in das Hochtal Innergriff, um dann in weiteren eineinhalb Stunden zum Gipfel des Geier (2857m) aufzusteigen. In der letzten Stunde des Aufstiegs wandelt sich die Szenerie von Grasbergen in Richtung felsiges Gebirge. 

Als ganz besonderes Highlight steht in der Nähe des Geiers ein Gipfel, der aussieht wie ein kleines Matterhorn. Es ist der Lizumer Reckner mit 2886 m. Hier führt ein Klettersteig hinauf. Wir hatten zum Sichern des vereisten Zustiegs ein Halbseil dabei, welches uns gute Dienste leistete. Nach diesem Abenteuer und der folgenden Rückquerung hinüber zum Joch beim Geier, geht es über eine herrliche Abfahrt hinunter und am Schluss noch ziemlich lange sehr flach hinüber zur Lizumer Hütte (2019m). Dort ist man dann in einem breiten Tal mit Blick hinunter ins Inntal.   





Am nächsten Morgen startet man in Richtung Torspitze (2663m), die quasi der Hausberg der Lizumer Hütte ist. Anfangs ist man meist noch mit anderen Skitourengehern unterwegs, die vom Gipfel wieder auf die Hütte zurückgehen. Aufregend ist es dann, vom Gipfel der Torspitze  durch die Nordrinne etwa 500 m hinunter zur Vallruckalm hinab zu fahren. Dort wird man inklusive der Gipfelrast etwa nach 3 Stunden ankommen. Nun geht es gegenüber den langen Rücken zum Waxen hinauf und über ein paar schmale Gratstellen, wo man kurz die Tourenski abschnallen muss, erreicht man nach weiteren 2 Stunden den Hobar (2512m). Eine 700 m-Abfahrt zur Weidener Hütte (1799m) schließt diese Etappe ab. Von der Weidener Hütte aus kann man auch mit dem Schlitten ins Tal fahren. Wir jedoch wollen am nächsten Tag in etwa 6 Stunden über den Rastkogel und die darauf folgende Abfahrt zur Rastkogelhütte gelangen. 




Der vierte Tag beginnt an der Weidener Hütte mit einem 3 Stunden andauernden Anstieg hinauf über die weiten Hänge zum Nafingjoch (2450m) und weiter zum Hoharbergjoch (2590m). Der folgende etwa eine Stunde dauernde Aufstieg auf den Restkogel (2762 m) verlangt noch ordentlich Kondition ab und belohnt mit wunderbarer Aussicht in das Zillertal. Am Gipfel des Rastkogels muss man sich üblicherweise nochmals gut orientieren, um zu vermeiden, dass man hier nach Süden ins falsche Tal nach Lanersbach abfährt. Das Ziel dieser Skitour ist die Rastkogelhütte. Von dort geht es abschließend in etwa 1 Stunde mit den Skiern hinunter zur Straße, wo man idealerweise ein zweites Fahrzeug abgestellt hat. 



Diese Skitour bietet in vier Tagen das Gefühl der Einsamkeit zwischen den Hütten und jeden Tag kann mindestens ein attraktiver Gipfel erreicht werden. Am Ende hat man den weiten Weg vom Brenner ins Zillertal mit eigenen Kräften erreicht. Immer wieder bieten sich auch schöne Abfahrten von den Graten in die Hochtäler auf dieser Skitour.